Die Kommunikation mit ChatGPT berührt nicht nur Facetten der kognitiven Informationsvermittlung und des Lernens von und mit der KI, sondern auch die emotional grundierten Beziehungsdimensionen, die sich für Menschen mit Gesprächssituationen verknüpfen. So projizieren Menschen kommunikative Sehnsüchte auf die Maschine und reagieren selbst emotional auf (simulierte) sprachlich vermittelte Gefühle. Das wird exemplarisch an Experimenten zu therapeutischen und seelsorgerlichen Beratungsangeboten von Chat-Bots gezeigt, wobei auch problematische Beziehungsmuster in der Mensch-Maschine Kommunikation markiert werden. Schließlich sollen vor diesem Hintergrund existentielle Spannungsfelder (z.B. Verrechenbarkeit - Unverfügbarkeit, Entgrenzungsssehnsüchte - Grenzbewusstsein, Vereindeutigung der Welt - Pluralitätsfähigkeit) entfaltet werden, die zukünftig in selbstreflexive Bildungsprozesse zu integrieren sind, die die KI selbst zum Thema machen. Dazu gehört die Schulung des Wahrheitsbewusstseins im Kontext von Fakt, Fake und Fiktion.
Vortragende: Prof. Dr. Martina Kumlehn, Theologische Fakultät, Religionspädagogik
Ort: Universitätshauptgebäude, Raum 104, Universitätsplatz 1, 18055 Rostock oder online
Kontakt: christine.braeuninguni-rostockde