Seit 2014 fördert KarriereWegeMentoring an der Universität Rostock exzellente Frauen von der Promotionsstudentin bis zur Professorin oder Führungskraft in Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Möglich wurde dies durch die Förderung des Europäischen Sozialfonds (ESF), des Landes Mecklenburg-Vorpommern und der Universität Rostock sowie der Universitätsmedizin Rostock. Bisher hat das Projekt über eine Million Euro aus dem ESF eingeworben und damit zur Chancengleichheit in der Wissenschaft am Standort Rostock beigetragen. In dem Projekt betreuen die beiden Programmkoordinatorinnen Ivette Döring und Dr. Stefanie Westermark Wissenschaftlerinnen der Universität Rostock auf Ihrem Karriereweg.
Mentoring bewegt Karrieren: Dr. Kristina Wicke, die im Sommer 2020 ihre Promotion im Fachgebiet Bioinformatik abgeschlossen hat, lebt und arbeitet seit Oktober in den USA. Den Weg dorthin ebnete ihr ihre ehemalige Mentorin Professorin Laura Kubatko, die sie im Programm KarriereWegeMentoring kennenlernte. Im Department Mathematics der Ohio State University, Columbus, USA forscht Dr. Wicke nun im Bereich der mathematischen Phylogenetik zu phylogenetischer Diversität und deren Bedeutung im Artenschutz sowie zu strukturellen Eigenschaften von phylogenetischen Bäumen und Netzwerken. „Dass sie an der Ohio State University gelandet ist, ist kein Zufall. Ihre Mentorin Professorin Laura Kubatko spielte eine wesentliche Rolle dabei“, erzählt Ivette Döring. „Sie hat ihre Mentee für das hoch kompetitive „President’s Postdoctoral Scholars Program“ der Ohio State University nominiert. Von 60 nationalen und internationalen Bewerberinnen und Bewerbern aus verschiedenen Fachbereichen gehörte die Mentee zu den zehn Preisträgerinnen und Preisträgern.“
„Laura Kubatko ist die beste Postdoc-Betreuerin und Mentorin, die ich mir vorstellen kann, und ich denke oft, welch großes Glück es war, dass ich sie über das Rostocker Mentoring-Programm kennengelernt habe“, blickt Dr. Kristina Wicke zurück. „Mentoring öffnet Türen und ebnet Wege. Bis heute stehen Mentorin und Mentee in engem Kontakt und verbringen sogar ihren diesjährigen Sommerurlaub zusammen. Beide radeln gemeinsam auf dem „Ohio to Erie Trail“ von Cincinnati nach Cleveland.“, ergänzt Ivette Döring.
„Wir haben an unserer Universität viele hervorragende Wissenschaftlerinnen, die an ihren Forschungsthemen arbeiten und sich dabei wissenschaftlich qualifizieren. Im Mentoring-Programm lernen Doktorandinnen, Postdoktorandinnen und Juniorprofessorinnen, ihre Kompetenzen gezielter einzusetzen und die eigene Karriere strategisch aufzubauen. Dafür werden verschiedene Angebote wie One-to-One-Mentorings, Weiterbildungsseminare und Coaching angeboten, ebenso wird der Umgang mit Konflikten und Aufstiegsbarrieren thematisiert. Als sehr wertvoll werden dabei auch die Vernetzung untereinander und die kollegiale Beratung in den Peer-Gruppen empfunden“, sagt Professorin Meike Klettke, Prorektorin für Internationales, Gleichstellung und Vielfaltsmanagement und Projektleiterin von KarriereWegeMentoring Rostock.
In den acht Jahren KarriereWegeMentoring Rostock haben über 150 nationale und internationale Mentorinnen und Mentoren ambitionierte Nachwuchswissenschaftlerinnen bei ihrer Karriereplanung begleitet, unter ihnen namhafte Personen wie Stefanie Drese, Ministerin für Soziales, Integration und Gleichstellung des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig, Ministerpräsidentin Mecklenburg-Vorpommern, Professor Lothar Wieler, Präsident des Robert-Koch-Instituts in Berlin, Professorin Juliane Kokott, Generalanwältin am Gerichtshof der Europäischen Union in Luxemburg, Professorin Pascale Ehrenfreund, Vorstandsvorsitzende beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Köln oder der Rektor der Universität Rostock Professor Wolfgang Schareck.
Die Ergebnisse einer Alumnae-Befragung im Frühjahr 2021 zeigen deutliche Wirkungen bei den teilnehmenden Frauen. „67 Prozent der Mentees haben mehr Sicherheit in der Führung; 77 Prozent der Mentees nutzen ihre beruflichen Netzwerke aktiver; 67 Prozent der Mentees sind souveräner im Umgang mit geschlechterspezifischen Aufstiegsbarrieren. Mehr als zwei Drittel der Mentees führt diese Wirkungen auf das Mentoring-Programm zurück“, fasst Dr. Stefanie Westermark zusammen und ergänzt: „Die positiven Ergebnisse der Umfrage bestärken uns in unserer Arbeit und umso mehr freuen wir uns, dass wir im Mai 2021 unser Mentoring-Programm auf die Assistenzärztinnen und Fachärztinnen der Universitätsmedizin Rostock ausweiten konnten – gerichtet an Frauen, die eine Professur oder Führungsposition im Bereich Klinik und Forschung anstreben.“
Quellen und weitere Informationen: