Start des europäischen Kooperationsprojekts MoWiLife: Gemeinsam für langlebige Leistungshalbleiter und nachhaltige Energiezukunft (06.11.2024)

Hao Wang, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Rostock, testet eine neuartige Ansteuerung für Leistungshalbleiter, um den Halbleiter im Fehlerfall zu schützen. © Foto: Dr.-Ing. Jan Fuhrmann

Unter der Leitung des Instituts für Elektrische Energietechnik der Universität Rostock werden im Rahmen des Projekts neuartige Halbleiterbauelemente entwickelt und prototypisiert, die in der Energieversorgung eingesetzt werden sollen. Durch neu gewonnene Erkenntnisse zur Zuverlässigkeit und zum Zustand der Halbleiter soll deren Lebensdauer signifikant verlängert werden. In enger Zusammenarbeit mit den Industriepartnern Infineon Technologies AG, Vestas, dem Rostocker Kompetenzzentrum für Leistungselektronik GmbH und internationalen Universitäten entstehen spezielle Umrichterprototypen für Offshore-Windenergieanlagen. Diese Anlagen stellen hohe Anforderungen an die Robustheit der Komponenten, da Wartungsarbeiten im Offshore-Bereich besonders aufwendig und kostenintensiv sind. Ein zentraler Aspekt des Projekts ist die Entwicklung neuer Steuerungskonzepte, die eine kontinuierliche Überwachung der Halbleiterzustände ermöglichen. Dies gewährleistet nicht nur rechtzeitige Wartungsempfehlungen, sondern auch eine schnelle und zuverlässige Reaktion auf Fehlersituationen wie Überlast oder Kurzschluss. Hierfür entwickelt die Infineon Technologies AG spezielle Siliziumkarbid-basierte Leistungshalbleiter, die höhere Spannungen, schnellere Schaltgeschwindigkeiten und geringere Schaltverluste bieten.

Zum Schutz und zur Überwachung dieser Halbleiter kommt ein patentiertes Verfahren zum Einsatz, das von der Universität Rostock und Infineon Technologies AG entwickelt wurde. Dieser innovative Ansatz integriert eine Diode in das Gate des Halbleiters, die sowohl als Schutzmechanismus fungiert als auch eine präzise Temperaturüberwachung ermöglicht.

„Der Lehrstuhl von Prof. Dr.-Ing. Hans-Günter Eckel kann bei diesem Projekt auf langjährige Erfahrungen in der Steuerungsentwicklung für Leistungshalbleiter zurückgreifen“, betont der Projektleiter Marius Wegner von der Universität Rostock. „Unsere Student:innen und Doktorand:innen arbeiten an praxisnahen Projekten, sodass dringend benötigte Fachkräfte für die Energiewende heranwachsen. Durch das Projekt wird zudem das Wissen über Leistungshalbleiter und Windkraft in Europa gestärkt.“

Das Projekt MoWiLife zeigt damit eindrucksvoll, wie internationale Zusammenarbeit technologische Fortschritte für die Energiewende vorantreibt – von leistungsfähigen Halbleitern bis hin zu langlebigen Offshore-Windenergieanlagen, die einen entscheidenden Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung in Europa leisten.

Quelle und weitere Informationen:


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