Der neue, hoch manövrierfähige Experimental-Katamaran „Bernhard Lampe“ ist Grundlage eines zukünftigen Multirobotersystems – einzigartig in Mecklenburg-Vorpommern. Ausgerüstet mit zwei Unterwasserfahrzeugen und einer Drohne kann er autonom, also ohne Steuermann an Bord, beispielsweise Messungen von Wassertemperatur und Salzgehalt der Ostsee vornehmen.
Ziel von Professor Torsten Jeinsch, Koordinator des autonomen Multirobotersystems vom Rostocker Lehrstuhl Regelungstechnik, ist es, „den Katamaran zukünftig im Verbund mit weiteren Messfahrzeugen von meinem Büro aus in der Ostsee auf Position zu bringen. So müssten unsere Kolleginnen und Kollegen aus der Meeresforschung nicht mehr selbst auf See, um regelmäßig Wasser- oder Sedimentproben aus der Ostsee zu entnehmen.“
Als Geräteträger und Arbeitsboot verfügt die „Bernhard Lampe“ über zwei leistungsstarke Jet-Motoren, einen Bordkran und eine Winde. Die digitalisierten Schnittstellen zur Antriebstechnik, Navigations- und Umweltsensorik erlauben eine Kombination mit weiteren hochautomatisierten und autonomen Forschungsgeräten.
Bereits Mitte Oktober 2020 wurde die gemeinsam vom Land und der Universität geförderte „Bernhard Lampe“ vom Rostocker Unternehmen Nordland Hansa GmbH an den Lehrstuhl Regelungstechnik der Universität Rostock übergeben. Die Taufe des automatisierten Katamarans musste aufgrund der pandemiebedingten Einschränkungen auf Juni 2022 verschoben werden. Der Name „Bernhard Lampe“ wurde in Erinnerung an den früheren Lehrstuhlinhaber der Regelungstheorie gewählt. Mit der Taufzeremonie kann die „Bernhard Lampe“ nun auch offiziell zu Wasser gelassen werden. Die Schiffstaufe fand durch die Taufpatinnen Bianca und Ida Lampe – Tochter und Enkeltochter des bereits verstorbenen Ingenieurwissenschaftlers – im Anwendungszentrum Regelungstechnik der Universität Rostock statt.
„Ich freue mich über das würdigende Gedenken von Professor Bernhard Lampe. Die Universität Rostock verfügt nun über einen hochmodernen Forschungskatamaran mit zeitgemäßer Technik. Es verstärkt die Forschungskompetenz der Fakultät auf dem Gebiet der Meeresforschung nachhaltig“, so der Rektor der Universität Rostock, Professor Wolfgang Schareck.
Professor Torsten Jeinsch unterstreicht die hervorragende Zusammenarbeit im gesamten Team: „In Kooperation mit den beteiligten Unternehmen konnten wir die Algorithmen für die unbemannte Schifffahrt in den vergangenen Jahren so weiterentwickeln, dass eine autonome Forschungsausfahrt in Zukunft möglich sein wird.“
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