Master-Absolventin der Universität Rostock mit Schnieder-Preis JUNGE MACHERIN ausgezeichnet (25.05.2022)

Mit dem „Schnieder-Preis JUNGE MACHERIN“ zeichnet die „acatech“ Abschlussarbeiten besonders talentierter junger Wissenschaftlerinnen aus und würdigt gleichzeitig ihr gesellschaftliches Engagement. Neben einem Preisgeld von 3.000 Euro und einem Pokal, dem acatech-Würfel, erhält Ulrike Fitzer ein Mentoring durch eine erfahrene Wissenschaftlerin oder einen erfahrenen Wissenschaftler der Akademie. Für den Preis vorgeschlagen wurde Ulrike Fitzer von der Elektrotechnik-Professorin Ursula van Rienen, selbst acatech-Mitglied und damit vorschlagsberechtigt. „Ich habe Frau Fitzer als damalige Studiengangsverantwortliche kennengelernt und sie nach einem Beratungsgespräch zu diesem Studium ermuntert. Sie hat mich sowohl in diesem Gespräch, bei ihrem vorbereitenden Selbststudium als auch später in meiner Vorlesung stets sehr durch ihr Können und ihre Zielstrebigkeit beeindruckt“, erinnert sich Ursula van Rienen.

Ulrike Fitzer hat ihr Masterstudium in Computational Science and Engineering neben ihrer anspruchsvollen Vollzeittätigkeit durchgeführt. In ihrer Masterarbeit hat sie neuartige Verfahren zur Topologieoptimierung für resonante Strukturen entwickelt und implementiert. Damit trägt Fitzer dazu bei, einen verbesserten Entwurf für den Energiewandler zu finden, der in der Zukunft Batterien auf umweltfreundliche Weise ersetzen könnte. Solche Energiewandler nutzen mechanische Vibrationen und wandeln diese in elektrische Energie um. Die gewinnbare Energie hängt dabei sehr stark vom Entwurf des Energiewandlers ab. Ziel aktueller Forschung ist die Entwicklung von Energiewandlern, die zuverlässig auch unter schwankenden äußeren Einflüssen genug Energie liefern, um energieeffiziente elektrische Geräte zu versorgen.

Ulrike Fitzer war Offizier, Pilotin, Fluglehrerin und Flugsicherheitsoffizier der Bundeswehr und ist inzwischen beim Konzern Airbus beschäftigt. Neben dieser Tätigkeit hat sie den Masterstudiengang sehr erfolgreich mit ihrer nun ausgezeichneten Masterarbeit abgeschlossen. Darüber hinaus hat sie sich regelmäßig beim Girls‘ Day engagiert, hält Vorträge und tritt in zahlreichen Dokumentationen und Interviews auf, um bei jungen Menschen Begeisterung für technische Berufe zu wecken. Ihre wissenschaftliche Laufbahn setzt Ulrike Fitzer nebenberuflich als Doktorandin an der Jade Hochschule in Wilhelmshaven in Kooperation mit der Fakultät für Informatik und Elektrotechnik der Universität Rostock zum Thema „Modellordnungsreduktion in biologischen Anwendungen“ fort. Betreut wird sie von Professorin Tamara Bechtold, die an beiden Hochschulen tätig ist.

Professorin Tamara Bechtold ist beeindruckt von der Motivation und Zuverlässigkeit der Absolventin: „Trotz ihrer beruflichen Vollzeitbeschäftigung parallel zum Studium war Frau Fitzer stets in der Lage, vereinbarte Ergebnisse zu liefern. Oft wurden die an sie gestellten Erwartungen übertroffen. Derzeit arbeitet Frau Fitzer an ihrer Promotion. Sie war in der Lage, nach nur zwei Monaten einen Beitrag bei der renommierten Simulationskonferenz „EuroSimE 2022“ erfolgreich einzureichen.“

Ulrike Fitzer freut sich über die Ehrung: „Das Studium mit einem Vollzeit-Job zu kombinieren, war ein ambitioniertes Projekt. Begeistert hat mich die Unterstützung aller Lehrkräfte. Sie waren jederzeit erreichbar und hilfsbereit, sowohl bei Verständnisfragen als auch bei organisatorischen Problemen. Ich hätte nie erwartet, dass mir das Studium an der Uni Rostock so unkompliziert ermöglicht wird. Toll fand ich auch die Vielfalt der angebotenen Module. In diesem Studiengang ist es möglich, Technik, Mathematik, Informatik und Physik in ganz unterschiedlichen Kombinationen zu verbinden, während man nebenbei sogar noch sein Englisch verbessert. Sogar ein Kurs über Simulation von physiologischen Systemen war dabei, bei dem ich viel über die Funktion des menschlichen Gehirns gelernt habe. Zusammen mit den Kursen bei Frau Prof. Bechtold hat er mein Interesse für mein jetziges Promotionsthema geweckt. Ich möchte alle technik-interessierten Mädchen und jungen Frauen ermuntern, sich über die tollen Möglichkeiten zu informieren, die Studiengänge und Berufe im technischen Bereich bieten. Sowohl früher als Pilotin bei der Bundeswehr, als auch jetzt als Doktorandin, macht mir meine Arbeit sehr viel Freude. Sie ist spannend, abwechslungsreich und ich lerne jeden Tag etwas Neues dazu.“

Die „acatech“ vertritt die deutschen Technikwissenschaften im In- und Ausland, berät Politik und Gesellschaft, unterstützt den Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft und fördert den technikwissenschaftlichen Nachwuchs. Die Mitglieder der Akademie stammen aus den Ingenieur-, Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaften und werden aufgrund ihrer herausragenden wissenschaftlichen Leistungen in die Akademie aufgenommen.


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