Quelle: Nowottnick, M.: 600 Jahre und (k)ein bisschen weise; Productronic (2020) 3, S. 3
Hier der Text des Editorials:
600 Jahre und (k)ein bisschen weise
In der Blütezeit der Hanse leistete sich Rostock die erste Universität im Ostseeraum, am 12. November 2019 feierte sie ihr 600-jähriges Jubiläum. In Zeiten von Brexit und Handelskonflikten mag man neidvoll auf diese Ära zurückschauen, doch die Universität ist über die Jahrhunderte ihrem Leitspruch „traditio et innovatio“ treu geblieben.
Gerade in einer strukturschwachen Region sind Köpfe und Ideen gefragt, um Impulse für die Gesellschaft und Wirtschaft zu geben. Die Gründung einer Ingenieurwissenschaftlichen Fakultät 1951 stellte ein Novum für eine Volluniversität dar, ebenso wie die einer Interdisziplinären Fakultät 2007.
Aus den Ingenieurwissenschaften entwickelte sich unter anderem die Schiffselektronik, die später mit der Kybernetik und Rechentechnik die Fakultät für Informatik und Elektrotechnik bildete. Hier werden heute aktuelle Fragen der Medizintechnik, so im Sonderforschungsbereich „Elektrisch aktive Implantate“, oder auch technische und gesellschaftliche Aspekte der Energiewende, wie im Landes-Exzellenzforschungsverbund „Netz-Stabil“, erforscht.
Elektronische Systeme und deren Zuverlässigkeit gehören ebenfalls zu den aktuellen Themen. Die Systemintegration und die Leistungselektronik stellen gerade an die Verbindungen hohe Anforderungen. Deshalb wird heute an Verbindungsprozessen und Verbindungsmaterialien für extreme Temperaturen sowie zum thermischen Management geforscht. Neben der Wissenschaft muss sich eine moderne Universität aber auch gesellschaftlichen Herausforderungen stellen. Der Internationalisierung und dem Fachkräftemangel wird mit neuen englischsprachigen Studiengängen begegnet.
Trotz chronisch knapper Landeskassen wird ein Elektrotechnik-Neubau realisiert, weil neben der 40-prozentigen EU-Förderung die Universität mit der Fakultät weitere 20 Prozent aus eigenen Mitteln finanziert. Das ist mit großen Anstrengungen verbunden und zeigt, wie entschlossen die Forscher sind, die Entwicklung auch künftig vehement voranzutreiben. (Ende des Editorials)
Die Fachzeitschrift „productronic – Das Magazin für die Elektronikfertigung“ richtet sich an Entscheider und Fachleute der Elektronik-Fertigung sowie an alle, die sich mit der Technologieentwicklung oder mit Dienstleistungen im Umfeld der Elektronikfertigung befassen und beschäftigt sich thematisch mit Technologien, Standards, Rahmenbedingungen und wirtschaftlichen Aspekten der Elektronikfertigung. Herausgeber ist die Hüthig Elektronik-Medien-Gruppe. Die Fachzeitschrift erscheint seit dem Jahr 1981 ca. 9 mal jährlich plus Sonderausgaben.
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