Die Arbeit von Herrn Kreikemeyer ist im Bereich Modellierung und Simulation angesiedelt und widmet sich der Konzipierung, Implementierung und Evaluierung eines Simulationsalgorithmus für agentenbasierte Modelle. Es wurden zwei anspruchsvollen Themen der Informatik kombiniert. Zum einen entwickelte Herr Kreikemeyer ein Konzept für einen Simulationsalgorithmus, der wechselseitige Abhängigkeiten zwischen Agenten und Ereignissen ausnutzt, um unnötige Neuberechnungen einzusparen. Dazu setzte er sich intensiv mit den Grundlagen und dem state of the art der diskret-ereignisorientierten Simulation von agentenbasierten Modellen auseinander. Zum anderen erarbeitete er sich die Grundlagen der aspekt-orientierten Programmierung sowie deren praktische Umsetzung mit dem Framework AspectJ. Herr Kreikemeyer kombinierte beide Ansätze in einem neuartigen Simulationsalgorithmus, dessen Performanz er dann gründlich evaluierte. Die Performanz des Simulationsalgorithmus konnte insbesondere bei größeren Agentenmodellen im Vergleich zu existierenden Simulationsalgorithmen überzeugen. Die herausragende Arbeit konnte die Jury des Vereins INFO.RO vollständig überzeugen. Herr Kreikemeyer konnte auf Grundlage seiner in Englisch abgefassten Bachelorarbeit zudem als Erstautor einen Artikel auf der 54. Winter Simulation Conference in Phoenix, Arizona präsentieren.
Der Preis wurde in einer Videokonferenz vom Vorstand des Vereins Informatik-Forum Rostock e.V. – INFO.RO von Prof. Dr. rer. nat. habil. Adelinde Uhrmacher (Vorsitzende), Prof. Dr. rer. pol. Michael Fellmann (stv. Vorsitzender) und Dr.-Ing. Bernd Karstens (Schatzmeister) im Beisein von Sponsoren und Gästen überreicht.
Der Preis wird vom Verein Informatik-Forum Rostock e.V. (INFO.RO) seit dem Jahr 2012 jährlich für eine am Institut für Informatik entstandene hervorragende Bachelorarbeit an Studierende der Fakultät für Informatik und Elektrotechnik vergeben. Von einer unabhängigen Jury wurden dazu in diesem Jahr je drei eingereichte Bachelorarbeiten und vier Masterarbeiten begutachtet. Wie auch schon in den Vorjahren bewegten sich die vorgeschlagenen Arbeiten durchweg auf einem sehr hohen Niveau, sodass die Auswahl der Jury nicht leichtgefallen ist. Dennoch konnte die Jury sich schließlich eindeutig auf die diesjährigen Preisträger festlegen. Diese können sich in diesem Jahr neben der Auszeichnung zusätzlich auf ein erhöhtes Preisgeld in Höhe von 300 Euro für die beste Bachelorarbeit und 600 Euro für die beste Masterarbeit freuen. Möglich wurde die Anhebung dank einer Spende von MLP.